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Unwetter bringen Starkregen und Überflutungen

Am 29. Mai 2018 wüteten schwere Unwetter über Deutschland, die zum Teil heftige Überflutungen mit sich brachten. Auch von der ISS aus waren die verantwortlichen Gewitter zu sehen. Gegen 20:11 Uhr MESZ überquerte die Raumstation den Nordosten Frankreichs, wo sich im Video zunächst einzelne Gewitterzellen zeigen. Besonders ausgeprägt ist dabei eine Zelle am oberen Bildrand (Süden im Video). Der weitere Flug führt über einen wolkenfreien Streifen vom Nordosten Frankreichs nach Baden-Württemberg. Daraufhin zeigen sich weitere verbreitete Gewitter über Bayern, Hessen und Thüringen. Die Wolkenoberseiten erreichten dabei Temperaturen von etwa -63°C, was die Stärke der Aufwinde verdeutlicht, die die bodennahe, feucht-warme Luft hoch in die Atmosphäre transportieren.

Bei der Wetterlage war viel Energie für Gewitter vorhanden, außerdem war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Zusammen mit der langsamen Zuggeschwindigkeit aufgrund der schwachen Höhenströmung sorgte das für enorme Regenmengen, die sich an einzelnen Orten entluden. So kam es stellenweise zu schweren Überflutungen. Besonders betroffen waren Wuppertal, Aachen und Duisburg.

Am Ende des Videos zeigt sich noch eine gebogene, lang gezogene Wolke über Polen. Dies ist eine sogenannte "Outflow Boundary", die Grenze zwischen der kühlen Gewitterluft und der Umgebungsluft. Auch wenn sich das dazugehörige Gewitter bereits aufgelöst hat, die Überreste sind als Wolkenschlieren zu erkennen, kann die Outflow Boundary noch hunderte kilometer weit ziehen und dabei neue Gewitter auslösen.

Copyright: NASA / Columbus Eye

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