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Gewitterzelle in Nigeria

Am 18. März wurden von der ISS diese Bilder aufgenommen. Sie zeigen in eindrucksvollen Details eine Gewitterzelle in Nigeria. Von der Sonne beleuchtet erscheint der Aufwind strahlend weiß. Die Luft steigt dort schnell vom Boden bis in rund 15 km Höhe auf. Flachere Quellwolken organisieren sich in Bändern, die zum Aufwind hin anwachsen. Sie zeigen, dass die Gewitterzelle Luft aus der Umgebung ansaugt, die dann ebenfalls im Aufwind aufsteigt. An der Oberseite hat die Gewitterzelle bereits einen flachen Wolkenschirm gebildet. Dieser Wolkenschirm entsteht, wenn die Luft im Aufwind nicht mehr wärmer ist als die Luft der Umgebung, dann kann die Luft nicht weiter aufsteigen und breitet sich seitlich aus. Direkt hinter dem ersten Wolkenschirm befindet sich ein zweiter, der etwa die gleiche Größe besitzt und durch einen zweiten Aufwind entstand. Da die Gewitter so hoch in die Atmosphäre reichen, sind ihre Oberseiten sehr kalt, so sind die kältesten Stellen der Wolkenschirme etwa -75 °C kalt. Innerhalb der Gewitterzelle entsteht viel Niederschlag, der als Starkregen zu Boden fällt. Von der ISS zeigt sich außerdem der Schatten der Gewitterzelle, den die tief stehende Sonne auf die Umgebung wirft. Im letzten Bild ist hinter den ersten beiden Aufwinden eine weitere große Quellwolke zu sehen. Auch sie wuchs weiter an und wurde Teil Gewitterzelle. Solche Gewitterzellen, die aus wiederholt entstehenden Gewitterauf- und abwinden entstehen, werden auch als Multizellen bezeichnet. Diese Multizelle zog in den folgenden Stunden nach Norden und überquerte dabei auch Owerri, die Hauptstadt des nigerianischen Bundesstaates Imo. Einige der folgenden Aufwinde waren sogar noch starker, reichten dementsprechend höher und erreichten Temperaturen von fast -90 °C.

Copyright: NASA / Columbus Eye

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