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Gewitter in Deutschland von oben

Am vergangenen Donnerstag gab es eine Reihe kräftiger Gewitter in Deutschland. Vor allem waren der Westen und Süden des Landes betroffen. Genau dieses Gebiet überquerte die ISS gegen 18:55 Uhr, als sie vom Atlantik kommend über das europäische Festland flog. Zunächst ist noch das Rhein-Maas-Delta an der niederländischen Nordseeküste zu sehen. Von links kommt dann jedoch eine hohe Wolkenschicht ins Bild. Dies sind die Wolkenschirme der Gewitter, sie entstehen, wenn die kräftigen Aufwinde in 10-12 km Höhe an die Grenze der unteren Atmosphärenschicht (Troposphäre) stoßen. Dort steigt die Luft nicht weiter auf und kann sich nur noch zur Seite ausbreiten, dabei entstehen die flachen Wolkenschirme. Aber auch die Aufwinde der Gewitter sind zu sehen. Sie sind an einigen Stellen so stark, dass sie kurzzeitig über die Troposphäre hinaus schießen. Diese sogenannten Overshooting Tops sind an den Ausbuchtungen auf den sonst glatten Wolkenschirmen zu sehen.

Im unteren Bildbereich sind zunächst mehrere Overshooting Tops von Gewittern im Bergischen Land und Sauerland zu sehen. Diese Gewitter richteten zuvor im Ruhrgebiet zum Teil erhebliche Schäden durch schwere Sturmböen an. Kurz darauf kommt ein weiterer überschießender Aufwind im oberen Bereich ins Bild. Er gehört zu einem Gewitter, das etwa eine halbe Stunde zuvor bei Idar-Oberstein entstand. Aufgrund der großen Höhe, die die Gewitter durch die starken Aufwinde erreichten, sind die Wolkenoberseiten sehr kalt, so lagen die Temperaturen von Teilen der Wolkenschirme bei unter -65°C.

Nachdem die ISS den Bereich der ausgedehnten Wolkenschirme verlies kommen im oberen Bereich drei, bzw. beim genaueren Hinsehen vier weitere große Quellwolken ins Bild. Sie gehören zu gerade entstehenden Gewittern nordwestlich von München. Am Ende des Videos ist außerdem der österreichische Alpenraum im oberen linken Bildbereich zu sehen.

Copyright: NASA / Columbus Eye

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