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Wetterlexikon

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Wetterlexikon - Bauernregeln

Meist in Reime gefasste Sprüche, die aus der Witterung eines Monats die Witterung oder Ernteentwicklung in späteren Monaten prognostizieren. Andere Wetterregeln beschäftigen sich mit Wettererscheinungen an Lostagen. Die Bauernregeln entstanden zum Teil in vorchristlicher Zeit und wurden im Mittelalter oft mit Heiligennamen verbunden.


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Bauernregeln als Wetterprognose - Wie viel Wahrheit steckt darin?

Bevor Wetterberichte und professionelle Prognosen Aussagen über das kommende Wetter abgeben konnten, mussten vor allem jene Menschen, die in der Agrarproduktion tätig waren, auf andere Methoden zurückgreifen, um das Wetter vorherzusagen. Nur so konnten sie ihre Pflug- und Erntezeiten richtig einteilen und sich auf kommende Stürme vorbereiten. Viele dieser Bauernweisheiten stammen jedoch von Aberglauben der damaligen Zeit, so Kritiker. Trotzdem basieren sie auf jahrelangen Beobachtungen der Bauern und scheinen oft genug der Wahrheit zu entsprechen. Ist das alles nur Zufall oder steckt tatsächlich etwas Wahres hinter den Bauernweisheiten?

Alles Humbug?

Viele Aberglauben sind bereits Jahrhunderte alt und machen nicht immer Sinn. Scherben sollen etwas Gutes ins Leben bringen, ein zerbrochener Spiegel sorgt für negative Geschehnisse. Wer unter einer Leiter hindurchgeht, dem könnte schon bald etwas Schlimmes passieren und wenn man einen Schornsteinfeger sieht, soll man einen Knopf festhalten. Viele dieser lustigen abergläubischen Gedankenansätze meinen es nur gut mit uns. Wer etwas zerbricht, kann sich mit den Worten "Scherben bringen Glück" aufmuntern. Andere lösen jedoch tatsächlich Unbehagen bei abergläubischen Menschen und Kulturen aus. Die Zahl 13 soll in vielen Kulturen ein schlechtes Omen bedeuten, weshalb es z.B. in einigen Flugzeugen keine 13. Sitzreihe gibt. Wer tatsächliche Angst vor der Zahl 13 hat, der leidet sogar unter dem medizinischen Phänomen Triskaidekaphobie. Bricht man bei dem Gedanken an Freitag, den 13. in Schweiß aus, könnte man außerdem an Paraskavedekatriaphobie leiden - einer Phobie vor jenem Datum. Selbst wenn in diesen Aberglauben wenig Wahrheit stecken sollte, scheinen sie einen echte Placebo-Effekt zu haben. Das zeigt sich z.B. daran, dass Versicherungen weniger Schadensmeldungen bekommen, wenn ein Freitag, der 13. auf einen Feiertag fällt. Vielleicht reicht die Furcht vor dem Tag bereits aus, um Unfälle vorzubeugen. Doch wie sieht das mit der Wetterlage aus?

Die Bauernregeln im Winter

Anders als bei manchen Aberglauben sind die Bauernregeln auf Beobachtungen von Bauern zurückzuführen. Einige könnten daher aus der Erfahrung entstanden sein und damit echte Wahrheiten beinhalten. Gleichzeitig verändert sich das Wetter jedoch am laufenden Band und die Bauernregeln sind wohl kaum akkurate Vorhersagen für die Ernte. Wir haben uns einige der kuriosen Reime genauer angesehen. "Ist Weihnachten kalt, ist der Winter kurz und das Frühjahr kommt bald." Dieses Sprichwort kommt nicht von irgendwo. Üblicherweise ist es zu Weihnachten noch nicht so kalt, wie in den Monaten Januar und Februar, denn der Winter hat gerade erst begonnen. Verschiebt sich die Jahreszeit jedoch nach vorne und es sind bereits zu Weihnachten niedrige Temperaturen zu messen, so kann es gut sein, dass der Frühling etwas früher startet. Zwar gibt die Bauernregel keine Garantie, sie zeigt jedoch eine echte Tendenz auf. Eine ähnliche Botschaft steckt hinter unserer zweiten Bauernregel. "Bedeckt an Leonhard (6. Dezember) schon Eis den Teich, wird der Januar nass und weich." Erneut bezieht sich das Sprichwort auf die Verschiebung der Jahreszeiten.

Die Bauernregeln im Sommer

Zwar beziehen sich viele der Bauernweisheiten auf den Winter, dennoch gibt es auch für den Sommer zahlreiche Prognosen. Oft dient hier das winterliche Wetter am Jahresanfang als Vorhersage für den Sommer und die sommerliche Hitze für den kommenden Winter. Eine Regel besagt: "Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer richtig heiß." Dies scheint auf den ersten Blick unlogisch, bewahrheitet sich jedoch in mehr als 50% der Zeit. Ein Winter mit viel Schnee und strahlendem Sonnenschein kann auf ein Hochdruckwetter hinweisen, dem oft ein heißer Sommer folgt. Die Bauern wussten damals außerdem genau, welche Tage besonders heiß werden sollten und konnten anhand dieser Daten weitere Vorhersagen treffen. "Trübe Aussicht an den Hundstagen (23. Juli bis 23. August), trübe Aussicht das ganze Jahr", lautet daher eine weitere Bauernregel. Dies bedeutet ganz einfach, dass es ein schwaches Jahr wird, wenn es an den üblicherweise wärmsten Tagen des Jahres betrübt ist. Und das macht auch Sinn! Besonders skurril: "Kräht der Hahn auf dem Mist, so ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist." Hier kann man wohl wenig falsch machen.

Die Bauernregeln scheinen eindeutig auf Beobachtungen und Erfahrungen zu basieren, trotzdem sollen sie laut Studien von Wetterinstituten nur eine Trefferquote von ca. 50% haben und außerdem örtlich sehr begrenzt sein. Was in einem Teil Deutschlands vielleicht stimmt, kann an anderer Stelle ganz anders aussehen. Dann lieber doch den Wetterbericht lesen! 

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