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Orkan bringt Blizzard in Amerika

Am 3. Januar bildete sich ein Tiefdruckgebiet vor der Küste Floridas, das sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Orkan entwickelte, der die USA und Kanada drei Tage lang fest im Griff hatte. Der als "Grayson" bekannt gewordene Sturm zog rasch entlang der Küste nach Nordosten und sorgte für einen starken Blizzard mit über 60 cm Neuschnee. Sogar in den südlichen Bundesstaaten wie Florida und Georgia gab es Schnee und gefrierenden Regen.

Die Aufnahme von der ISS zeigt den Orkan am Morgen des 4. Januar auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung. Das Zentrum des Tiefs ist über dem Atlantik gut zu erkennen, während über dem Festland das Frontensystem starken Schneefall mit sich bringt. Rechts (südlich) von dieser Wolkendecke zeigt sich, im strahlenden Sonnenschein, der bereits durch den Blizzard gefallene Schnee in North Carolina. Zuvor machte der Sturm einen Prozess durch, der in der Meteorologie als rapide bzw. explosive Zyklogenese bekannt ist: Die großen Temperaturunterschiede zwischen der subtropischen Atlantikluft und der kalten Luft vom amerikanischen Kontinent, sowie die hohe Dynamik in der Atmosphäre ließen eine extrem schnelle Entwicklung des Sturms zu, weshalb der Druck in nur 21 Stunden von 1005 hPa auf 952 hPa fiel. Der Sturm wurde dabei sehr stark und erreichte mittlere Windgeschwindigkeiten bis zu 150 km/h. Die Böen an der Küste Kanadas erreichten sogar Geschwindigkeiten von über 200 km/h.

Im Video ist außerdem die Kaltfront des Orkans zu sehen, sie ist in der Nähe des Horizonts als lange, dunkle Linie zu erkennen. Diese Linie ist der Schatten, der die hohen Wolken vor der Kaltfront auf den Ozean und die tieferen Wolken dahinter werfen. So lässt sich auch der enorme Durchmesser von rund 2000 km erahnen.

n den folgenden Stunden zog der Sturm weiter nach Nordosten, wobei auch New York City von dem Blizzard betroffen war. Durch den Schneesturm starben tragischerweise 22 Menschen und insgesamt 300.000 Menschen waren zeitweise ohne Strom. Außerdem fielen rund 4000 Flüge aus. In den folgenden Tagen schwächte sich der Sturm aber wieder ab und löste sich schließlich am 6. Januar auf.

Copyright: NASA / Columbus Eye

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